FERFRIED PRINZ VON HOHENZOLLERN
Ich und die halbnackte Maja
Eine der wenigen Aktdarstellungen des großen Meisters Ferfried Prinz von Hohenzollern, eine, die nicht seiner viel beachteten blaublütigen Phase entsprungen ist. Hohenzollern malte sich und seine große platonische Liebe Maja so gut er irgend konnte, mit aller ihm zu Gebote stehenden Ehrlichkeit. Da er hier aber sein objektives Auge praktisch auf sich selbst lenkte, zeigt das Bild uns sein wahres Selbst eher als das Selbstbildnis, das er eigentlich schaffen wollte. Ferfried, der etablierte Patrizier, der bestgekleidete, am feinsten herausgeputzte Mann zwischen Etsch und Belt war das Ziel. Doch es scheint, als liesse Maja diese Klimax wieder auf festen Boden zurückkehren.

Maja, was ist eigentlich eine „Maja“? Der Name „Maja“ und die männliche Form „Majo“ bezog sich ursprünglich auf Teile der spanischen Landbevölkerung, unter der es viele Zigeuner gab, die zur Arbeit in die Städte zogen. Hohenzollern nutzt die dadurch implizierte Exotik, Leuchtkraft und natürlich auch Erotik seiner „Maja“ um die Exponiertheit des eigenen Ichs einerseits zu relativieren, andererseits um sie noch zu betonen. Unauffällig gelingt es ihm, den eigentlichen Mittelpunkt des Bildes hervorzuheben, sich selbst.

Von dem alten amerikanischen Meister Bill Clinton hat Hohenzollern sich die Symbolik der phallischen Zigarren entliehen, die das Werk doch zu einem „echten“ Akt werden lassen.

Alles in allem Gemälde, das unmissverständlich klarmacht, dass die Landbevölkerung, ganz gleich, wie sehr sie sich auch herausputzt, dem eloquenten und kultivierten Stadtmenschen immer unterlegen sein wird. Kleine Details zeigen dies dem genauen Betrachter: Majas unnatürliche Art etwa, eine Zigarre zu halten oder das Grinsen, das man wohl eher von „Zettel mit dem Eselskopf“ (siehe 1000 Meisterwerke Nr. 5) erwarten würde.

- 1000 Meisterwerke - 7 -
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